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Choralandacht | 18.04.2015 | 07:50 Uhr

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O Tod, wo ist dein Stachel nun (eg 113)

Choral 1: Johnny Cash: I Corinthians 15:55 : O Death, where is thy sting? O Grave, where is thy victory? O Life, you are a shining path. And hope springs eternal, just over the rise, When I see my redeemer beckoning me.

Autor: Guten Morgen, liebe Hörerin, lieber Hörer! Kennen Sie diese Stimme? Das ist Johnny Cash, der berühmte Countrysänger und Songschreiber.

Musik (instrumental): Johnny Cash: I Corinthians 15:55

Sprecherin: Oh Tod, wo ist dein Stachel? Oh Grab, wo ist dein Sieg?Oh Leben, du bist ein leuchtender Pfad. Und die Hoffnung sprießt ewig, über den Horizont hinaus, wenn ich sehe, dass mein Erlöser mich zu sich winkt.

Autor: Als todkranker Mann hat er dieses Lied aufgenommen, wenige Wochen bevor er starb. Es beginnt mit Worten der Bibel, aus dem 1. Brief des Paulus an die Gemeinde in Korinth. Trotzig, spöttisch spricht hier einer mit dem Tod persönlich:

Choral 2 Strophe 1: O Tod, wo ist dein Stachel nun? Wo ist dein Sieg, o Hölle?Was kann uns jetzt der Teufel tun, wie grausam er sich stelle? Gott sei gedankt, dass er den Sieg So herrlich hat nach diesem Krieg Durch Jesus Christ gegeben!

Sprecherin: O Tod, wo ist dein Stachel nun? Wo ist dein Sieg, o Hölle? Was kann uns jetzt der Teufel tun, wie grausam er sich stelle? Gott sei gedankt, dass er den Sieg. So herrlich hat nach diesem Krieg. Durch Jesus Christ gegeben!

Der Tod ist absolut. Da hilft kein Herumreden, das lässt sich nicht beschönigen. Viele versuchen, ihm etwas von seiner Endgültigkeit zu nehmen, wenn ein geliebter Mensch gestorben ist. In Todesanzeigen liest man Sätze wie: „Du wirst in unseren Herzen weiterleben.“ Das kann tröstlich sein. Manche lassen das Zimmer eines Verstorbenen genauso, wie es zu seinen Lebzeiten war. Das mag helfen, der Erinnerung einen Ort zu geben und so mit der Trauer umzugehen. Aber der brutale Schnitt, wenn ein Leben zu Ende gegangen ist – der bleibt. Paulus versucht nicht, diesen Schnitt zu verharmlosen. Was vergänglich ist, muss sterben, schreibt er an die Gemeinde in Korinth. Auch Jesus Christus musste sterben. Ganz wie ein Mensch. Besonders grausam sogar, am Kreuz. Er hat gekämpft. Aber er hat diesen Kampf gewonnen.

Choral 3 -Strophe 3: Lebendig Christus kommt herfür, die Feind nimmt er gefangen, zerbricht der Hölle Schloss und Tür, trägt weg den Raub mit Prangen. Nichts ist, das in dem Siegeslauf. Den starken Held kann halten auf, alls liegt da überwunden.

Sprecherin (Overvoice): Lebendig Christus kommt herfür, die Feind nimmt er gefangen, zerbricht der Hölle Schloss und Tür, trägt weg den Raub mit Prangen. Nichts ist, das in dem Siegeslauf. Den starken Held kann halten auf, alls liegt da überwunden.

Ohne Christus wäre der Tod das Letzte, sagt Paulus. Doch wie ist das mit der Auferstehung der Toten? Wie muss man sich das vorstellen: Mit was für einem Körper werden sie wiederkommen? Darüber gab es in der christlichen Gemeinde von Korinth offenbar eine lebhafte Diskussion. Das sind dumme Fragen, schreibt Paulus schroff: Bestimmt nicht mit einem vergänglichen Körper. Was tot ist, verwest. Das entspricht menschlichem Denken, menschlicher Erfahrung und den Gesetzen von Physik, Biologie und Chemie. Alles andere übersteigt das, was Menschen sich vorstellen können. Dass ein Toter wieder lebendig wird. Und mehr als das. Paulus sagt: „Aber das Leben, zu dem wir auferweckt werden, ist erfüllt von Gottes Herrlichkeit.“ Die Auferstehung stellt also nicht einfach wieder her, was vorher gewesen ist. Es geschieht etwas völlig Neues.

Choral 4 - Strophe 5: Es war getötet Jesus Christ, und sieh, er lebet wieder. Weil nun das Haupt erstanden ist, stehn wir auch auf, die Glieder. So jemand Christi Worten glaubt, im Tod und Grabe der nicht bleibt, er lebt, ob er gleich stirbet.

Sprecherin (Overvoice): Es war getötet Jesus Christ, und sieh, er lebet wieder. Weil nun das Haupt erstanden ist, stehn wir auch auf, die Glieder. So jemand Christi Worten glaubt, im Tod und Grabe der nicht bleibt, er lebt, ob er gleich stirbet.

Autor: Mit Paulus glaube ich: Das Wunder der Auferstehung Jesu Christi kommt mir zugute. So wie er verwandelt wurde, werde auch ich verwandelt.

Choral 5 - Strophe 7: Das ist die reiche Osterbeut, der wir teilhaftig werden: Fried, Freude, Heil, Gerechtigkeit im Himmel und auf Erden. Hier sind wir still und warten fort Bis unser Leib wird ähnlich dort Christi verklärtem Leibe.

Autor: Georg Weissel hat diese Verse gedichtet. Er lebte zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Vielleicht hängt es damit zusammen, dass er eine kriegerische Sprache wählte. Christus nimmt nicht nur die Feinde gefangen. Als Sieger kann er auch Beute machen, wie es den Regeln des Krieges entspricht. Doch „die reiche Osterbeut“, von der hier die Rede ist, besteht nicht aus materiellen Werten, sondern aus Friede, aus Freude, Heil und Gerechtigkeit. Das kommt uns zugute, wir werden dessen teilhaftig, sagt Georg Weissel mit Paulus.

Sprecherin: Das ist die reiche Osterbeut, der wir teilhaftig werden: Fried, Freude, Heil, Gerechtigkeit im Himmel und auf Erden. Hier sind wir still und warten fort Bis unser Leib wird ähnlich dort Christi verklärtem Leibe.

Autor: Ich bin überzeugt: Ohne mein Zutun hat Christus diesen Sieg für mich errungen. Es ist nicht mein Verdienst, es hängt nicht von meiner Frömmigkeit ab, nicht von meiner Leistung oder meinem Lebenswandel. Es ist ein Geschenk. Allein im Vertrauen auf Gott kann ein Mensch dem Tod so begegnen. Wer glaubt, kann so trotzig fragen: Wo ist dein Stachel? Wo ist dein Sieg? Ich bezweifle allerdings, ob ich im Angesicht des Todes diese Stärke hätte. Ob ich ihm spöttisch, ja verächtlich entgegenschleudern würde: Na, Tod, wo ist denn jetzt dein Stachel? Ist wohl nicht so weit her mit deinem Sieg! Doch die Hoffnung auf Christus, der den Tod überwunden hat, diese Hoffnung kann sich auch leiser äußern. Nach dem Tod eines Menschen, der in diesem Bewusstsein lebte, kann ich zum Beispiel sagen: Ohne die Hoffnung, die ihn getragen hat, wäre die Trauer kaum zu ertragen. Das wäre ein stärkerer Text für eine Todesanzeige als „Du wirst in unseren Herzen weiterleben“. Johnny Cash hatte diese Hoffnung. Er war berühmt, aber die Schattenseite seines Ruhms war die Tablettensucht. Gegen sie kämpfte er hartnäckig und schließlich erfolgreich. Später litt er an einer Nervenkrankheit. In den vier Monaten zwischen dem Tod seiner Frau und seinem eigenen Tod im September 2003 nahm er sein letztes Album auf, im Rollstuhl sitzend und fast blind. Vielleicht ist der Triumph über den Tod viel eindringlicher, wenn er sich so schwach und hinfällig äußert wie der todkranke Johnny Cash, als er mit brüchiger Stimme sang:

Choral 6 - Johnny Cash: I Corinthians 15:55: O Death, where is thy sting? O Grave, where is thy victory? O Life, you are a shining path. And hope springs eternal, just over the rise, When I see my redeemer beckoning me.

Musikinformationen:

Musik 1

Titel: I Corinthians 15_55

Album: „American VI: Ain’t No Grave“

Interpret: Johnny Cash

Text: Jonny Cash

Musik 2

Titel: O Tod, wo ist dein Stachel nun

Interpret: MarienKantorei Lemgo

Leitung: Volker Jänig

Text: Lüneburg 1657 nach Georg Weissel (1590-1635) (vor 1635)

Komponist: Mainz um 1390, Nürnberg 1523/24

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