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Kirche in WDR 2 | 13.02.2019 | 05:55 Uhr
Keine Ahnung – also fast
Guten Morgen, ich bin Jönk Schnitzius und hab in der Regel keine Ahnung.
Ok, also natürlich fast keine Ahnung. Ein bisschen Ahnung muss man natürlich schon haben, sonst kommt man ja nicht durch´s Leben. Also durch den Straßenverkehr, an Kreuzungen, also man muss ja irgendwie wissen wie das funktioniert das Leben. Wenn man die gleiche Sprache spricht, ist das ja auch hilfreich.
Aber manchmal muss ich sagen, weiß ich von dem anderen nicht immer wirklich was. Und das Merkwürdige ist ja ich meine in der Regel zu wissen, ich wüsste was. Und ich glaube, ich bin da nicht alleine. Zum Beispiel so eine Situation, da sitzt man zusammen mit Kollegen und jemand fängt an zu reden und schon denke ich: Boh, der hat noch nicht mal den Mund aufgemacht und ich weiß schon, was kommt. Was ich befürchtet habe, kommt.
Mir hilft Fragen weiter. Die Frage schlicht und ergreifend: Wie hast Du das eigentlich gemeint? Wie kommen Sie dazu? Was befürchten Sie eigentlich? Und nicht nur bei meiner Idee von der Wirklichkeit zu bleiben.
Wobei – wenn ich ehrlich bin – die eigentliche Frage ist: Bin ich wirklich interessiert. Bin ich wirklich interessiert an der Meinung des anderen und an der Wahrnehmung der Wirklichkeit des anderen. Bin ich wirklich daran interessiert, was der andere meint und sagt und will. Oder: Will ich nur mein Ding, mein Interesse durchsetzen. Bin ich davon überzeugt, dass alles nur Kampf ist. Dann brauche ich natürlich den Anderen und was der Andere denkt und will und wahrnimmt, brauche ich nicht wirklich.
Ich glaube Christen steht Unwissenheit gut – von Blödheit ist nicht die Rede.
Von interessiertem Fragen schon.
