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Kirche in WDR 2 | 25.04.2024 | 05:55 Uhr
Wir gegen die
Manchmal glaube ich, dass das die Überschrift über weite Etappen der ganzen Menschheitsgeschichte ist. „Wir gegen die anderen.“
Und was genau „uns“ zu „wir“ macht und damit „die anderen“ zu „den anderen“ abstempelt, ist dabei beliebig austauschbar:
Hautfarbe, Religion, Nationalität, Geschlecht, Konfession, Weltanschauung, sexuelle Orientierung oder schlicht und ergreifend einfach der Musikgeschmack …
Und genauso tragisch wie regelmäßig ist die Konsequenz dieser „Wir-gegen-die-anderen-Konstruktionen“: Bevorteilung der eigenen Gruppe, Ungerechtigkeit, Gewalt, Rache, … unvorstellbare Grausamkeit.
Diese wir-und-die-anderen-Konstruktionen sind dabei aber allerdings nur so lange real, wie wir selbst diese Konstruktionen für wahr halten und ihnen damit Macht geben.
Manchmal frage ich mich, ob wir Menschen erst dann in der Lage sind, diese „wir-und-die-anderen-Konstruktionen“ zu überwinden, wenn wir von Aliens angegriffen werden, weil wir offenbar erst dann ein neues „die anderen“ in Kraft setzen könnten, um zu merken, dass wir alle „wir“ sind.
Auf den ersten Seiten der Bibel wird uns meines Erachtens vor diesem Phänomen gewarnt. Denn da sagt Gott den Menschen: Von allen Bäumen könnt ihr essen, habt also keine Sorge, ihr werdet wirklich satt. Bitte esst aber nicht von diesem einen Baum. Denn dadurch fangt ihr an zu unterscheiden in Gut und Böse.
Oder noch etwas klarer formuliert: Stärkt und nährt euch nicht durch diese Unterscheidung und die Einteilung der Menschen in „wir gegen die anderen“. Mittlerweile wissen wir:
Die Konsequenzen können verheerend sein.
